Letzte Worte über Eine Million Minuten

Wenn deutsche Filmförderungs-Dauernutznießer versuchen, Probleme "normaler" Menschen abzubilden und sich dazu auch noch aktueller Thematiken wie Home-Office und Klimawandel widmen, entsteht dabei ein Werk zwischen entlarvendem Realitätsverlust, peinlicher Naivität und letztendlich auch wieder ein Rückfall in die üblichen Beziehungsdrama-Muster der ganzen deutschen Retortenkinoproduktionen, die wir hier aus gutem Grund seit einer Weile bei Die Letzte Filmkritik bewusst ignoriert haben. Aber wir wollen den Dingen ja immer wieder mal eine neue Chance geben. Zum eigenen Leidwesen habe ich das jetzt mit Eine Million Minuten im Kino getan.

Letzte Worte zu The Flash

Wenn Barry Allen als The Flash im gleichnamigen Film ganz schnell flitzt, wird alles um ihn herum zu Recycling-Suppe. Anstatt mal konsequent Tabula rasa zu machen, erzeugt der Butterfly Effect beim Zeitreisen hier nur eine Verkettung starbesetzter Insider-Jokes. Das macht kurz ein wenig Spaß, wenn man nicht zu viel darüber nachdenkt. Aber genau das mache ich jetzt.

Letzte Worte zu Transformers: Aufstieg der Bestien

Überraschung: Es gab sie! Diese erste Viertelstunde, als ich dachte, Transformers: Aufstieg der Bestien könnte mir ausnahmsweise sogar etwas gefallen. Als hätten sich die Macher tatsächlich einmal überlegt, was man an den meisten der Vorgängerfilme hätte besser machen können. Weniger überraschend: Ich war nach besagter Viertelstunde wieder genauso gelangweilt und entgeistert wie schon bei so vielen anderen Transformers-Kinofilmen.

Letzte Worte zu Arielle, die Meerjungfrau

Scheußlich! GRÄSSLICH! Nur wenige Minuten nach Filmbeginn schrumpfte mein Wortschatz bedenklich zusammen, um Disneys Realverfilmung von Arielle, die Meerjungfrau zu beschreiben. Ich schämte mich gar, ob meiner primitiven Einsilbigkeit. Grausam. GRUSELIG! Wem noch die genaue Definition von “Geschmacklos” fehlt, hier bekommt ihr sie so visuell unästhetisch wie zuletzt nur bei Tom Hoopers Cats auf die Augen geschmiert.

Letzte Worte zu Book Club 2 & Living

Alte Menschen sind alt, aber altern kann man ja durchaus in Würde. Filme wie Book Club: The Next Chapter halten nicht viel davon. Sie degradieren reife Hollywood-Ladies zu tüdeligen Flachwitzklischees, die auf der Leinwand wie ewig lächelnde Wackelkopffiguren ihrer selbst erscheinen. Parallel dazu läuft im Kino momentan Living. Sehr viel hochwertigere Kost mit Bill Nighy als sterbendem Mann. Die Neufassung von Ikiru sieht im Vergleich zum Kurosawa-Klassiker jedoch gleich doppelt so alt aus wie ihr über 70-jähriger Hauptdarsteller.

Letzte Worte zu Fast & Furious 10

In 141 Minuten um die halbe Welt und irgendwie doch nur im Kreis. Redundanz und Infantilität in Dauerschleife sind nach elf Filmen längst Markenzeichen von Fast & Furious. Dies zu Recht blöd zu finden, ist inzwischen genauso langweilig wie die Reihe selbst. Schockiert hat mich Teil zehn dennoch.