Das Erwachen der Jägerin - Sie erwacht, wir schlafen ein

Schon Karen Dionnes Romanvorlage The Marsh King’s Daughter hatte nur noch reichlich wenig mit der gleichnamigen Geschichte von Hans Christian Andersen zu tun. Da ihr Buch 2017 aber immerhin vom Suspense Magazine zur besten Neuveröffentlichung des Jahres gewählt wurde, wollen wir einfach mal glauben, dass ihr Werk der Verfilmung von Regisseur Neil Burger etwas sehr wichtiges voraus hat. Der hierzulande mit Das Erwachen der Jägerin betitelten Adaption fehlt es nämlich komplett an jeglicher Form von Spannung.

The Holdovers - Ein Film wie früher, so gut wie früher

The Holdovers ist in Deutschland zwar ein für diesen Film prädestinierter Weihnachtsstart verwehrt geblieben, ein sehr guter Weihnachtsfilm macht im Januar oder jedem anderen Monat aber natürlich trotzdem immer noch sehr viel Freude. Regisseur Alexander Payne schafft es nicht nur, seine Hauptdarsteller*innen um den brillant aufspielenden Paul Giamatti zu Höchstleistungen zu treiben, sondern auch seinen in den 70ern spielenden Film so aussehen und sich so anfühlen zu lassen, als sei dieser auch in derselben Zeit gedreht worden.

Poor Things - Wunderschön skurril, doch irgendwie zu angenehm

In Poor Things erkennen wir grundlegende Motive und Aussagen der vorhergegangenen Filme von Regisseur Yorgos Lanthimos wieder, hier nun alle in einem wunderschön, skurril, verrückt inszenierten Fantasy-Film für Erwachsene zusammengeführt. Emma Stone und die restliche Besetzung spielen fabelhaft und Lanthimos hat seine herrlich exzentrische, kunstvolle Herangehensweise ans Medium Film so ungezügelt ausgelebt wie nie zuvor. Trotz aller Begeisterung dafür, sind Patrick und Daniel aber etwas enttäuscht darüber, dass Bella Baxters Weltreise kaum darüber hinaus geht, eine eher oberflächlich erzählte Geschichte mit früh offensichtlichen Lehren zu sein.

Mean Girls: Der Girls Club - Vorsicht, nicht mehr so bissig

Aus einem Selbsthilfebuch wurde ein Kultfilm für viele (tendenziell eher amerikanische) Teenager, auf dem ein Musical basiert, das jetzt wie ein Remake des Originals von 2004 neu verfilmt im Kino startet. Mean Girls: Der Girls Club unterhält in seinen besten Momenten kurzweilig, hätte aber noch viel mehr an die heutige Zeit gut zehn Jahre später angepasst werden müssen.

Roxy - Taxifahrer in Gangsterkreisen

Aus einem Selbsthilfebuch wurde ein Kultfilm für viele (tendenziell eher amerikanische) Teenager, auf dem ein Musical basiert, das jetzt wie ein Remake des Originals von 2004 neu verfilmt im Kino startet. Mean Girls: Der Girls Club unterhält in seinen besten Momenten kurzweilig, hätte aber noch viel mehr an die heutige Zeit gut zehn Jahre später angepasst werden müssen.

After Everything - The End?

Nach After Forever herrschte Verwirrung darüber, dass dies doch noch nicht das Ende einer der peinlichsten Liebesfilmreihen aller Zeiten war. Und bei After Forever? Da herrscht nun einfach nur pure Erleichterung, weil es mit Hardin und Tesse tatsächlich endlich vorbei ist. Wenn auch nicht mehr im Kino, sondern nur exklusiv bei Amazon Prime.

Die Schneegesellschaft - Hat uns als Film eher kalt gelassen

´Der Absturz des Flugs Fuerza-Aérea-Uruguaya 571 im Oktober 1972 in den verschneiten Anden ist besonders deswegen bis heute noch Thema, weil die Überlebenden nur deswegen 72 Tage im Eis überleben konnten, da sie sich vom Fleisch der beim Unglück und in Folge dessen verstorbenen Menschen ernährt haben. Netflix zeigt jetzt mit Die Schneegesellschaft nicht die erste Adaption dieser wahren Begebenheiten, die handwerklich bemüht ist, uns als Film aber dennoch nicht ganz packen kann.

Olfas Töchter - Portrait im Dialog mit der Realität

Seit wir Olfas Töchter (Four Daughters) Ende letzten Jahres vorab sichten konnten, hat es der Hybrid-Dokumentarfilm von Regisseurin Kaouther Ben Hania in gleich zwei Kategorien auf die Shortlist für die Oscars 2024 geschafft. Sehr gewundert hat uns das keinesfalls, denn der Film hat nicht nur eine facettenreiche wahre Geschichte zu erzählen, er macht dies auch noch mit faszinierend kreativer, sich selbst über mehrere Ebenen reflektierender Herangehensweise.

Filmmenü - Die Letzten Tops & Flops 2023

Schon wieder sind 12 Monate um, in denen Patrick und Daniel gefühlt viel zu viele Filme gesehen haben. Lasst uns diese in den meisten Fällen ja auch wirklich eher sinnlos verbrannte Zeit vergolden, indem wir euch unsere alljährlichen Flops, aber natürlich auch die durchaus gebotenen Tops aus 2023 als ausführlich begründete Auswahl präsentieren.

Priscilla - Erwachen in Graceland

Priscilla Beaulieu war sechs Jahre lang mit Elvis Presley verheiratet, bekam ein Kind mit dem King of Rock und wusste doch irgendwann, dass sie den Elfenbeinturm Graceland aus eigener Kraft verlassen musste. Sophia Coppola erzählt uns in ihrer Adaption der Autobiografie Elvis and Me diese wahre Geschichte, die mit einem 14-jährigen Mädchen beginnt, das von einem 24-jährigen Musikstar zum elterlich abgesegneten Date abgeholt wird.

OverExposition: Leave the World Behind - Am Ende gespalten

Filme über plötzlich eintretende und selbst dann noch sträflich heruntergespielte Endzeitszenarien haben wir in naher Vergangenheit zuhauf gezeigt bekommen. Was Leave the World Behind auf Netflix neben Don’t Look Up, Knock at the Cabin, White Noise und weiteren aber immer noch sehenswert macht, gibt’s hier von Patrick und Daniel im Gespräch mit mittlerem Spoilergrad zu hören.

Retrospektive - Der Kleine Ausreißer (1953)

1953 zeigte Der Kleine Ausreißer (Original: The Little Fugitive), dass auch mit sehr wenig Geld und dafür umso mehr filmischer Kreativität, innovatives Kino entstehen kann, das nachhaltig Eindruck hinterlässt. Zum Beispiel bei Wes Anderson und François Truffaut, die das größtenteils mitten im Treiben von Coney Island bei New York gedrehte Werk schon als wichtigen und einflussreichen Film, nicht nur für sie persönlich, genannt haben.

The Iron Claw - Fighting with their family

Unsere Überschrift ist nicht ohne Grund ins Englische abgedriftet, denn dass Wrestling-Biopics eine starke Familienkomponente haben, ist wohl keine Seltenheit. Hier hören die Gemeinsamkeiten zu bereits erschienenen Filmen aber auch schon auf, denn The Iron Claw erzählt die dramatische Geschichte der Von-Erich-Dynastie, die selbst gemessen an der oft illustren, manchmal brutalen und häufig ins Abstruse abdriftenden Wrestling-Welt als ernsthafte Familientragödie ihresgleichen sucht.

Girl You Know It's True - Tragödie um Rob & Fab

Die deutsche Verfilmung Girl You Know It’s True erzählt den wahren Skandal um das Pop-Duo Milli Vanilli als Tragödie mit reichlich Empathie für die beiden Menschen hinter den Kunstfiguren “Rob & Fab”. So einseitig betrachtet trägt die Geschichte jedoch keinen ganzen Film und ohne weitreichenderen Blick auf die Musikbranche drumherum fällt es uns außerdem schwer, die tatsächliche Schwere des Schwindels nachträglich (vielleicht auch neu) einzuordnen.

Eileen - Schockierendes Mauerblümchen

Eileen ist so ein Film, der genau einmal sehr gut funktioniert und dann nie wieder. Aber auch nur, wenn man den späteren Verlauf nicht schon verraten bekommt. Umso kürzer und spoilerfreier fällt Daniels Rezension zur Romanadaption aus, die er als ein gehobeneres Fast-Food-Popcorn-Kino-Pendant für geneigte Indie-Film-Liebhaber einordnet - und als das sogar mit Freude empfiehlt.

Blackberry - Hat nicht Klick gemacht

Apple hat mit seinem Touchscreen-iPhone die ursprünglich von RIMs Blackberry etablierte Gerätekategorie an Mobiltelefonen, die viel mehr können als nur telefonieren, derart neu geprägt, dass die für seine Tastatur-Handys bekannt gewordene Firma sich davon nie mehr erholen konnte. Es ist bezeichnend, dass auch die Hollywood-Verfilmung der Blackberry-Story nicht einmal ansatzweise an den vergleichbaren Film über Apple und Steve Jobs heranreicht.